Grasbrücke

Die Brücke aus Gras

                                       

Ja, gibt es das denn wirklich? So haben auch einige Eltern ungläubig gefragt, als sie unser Modell sahen, an dem die Kinder mit viel Eifer gebaut haben.

Doch, es ist Wirklichkeit, und zwar in den südlichen Anden Perus. Auf 4000 m Höhe wohnen auf beiden Seiten des reißenden Flusses Apurimac die Nachfahren der Inkas. Leider konnten sie sich früher nie treffen oder etwa ihre bescheidenen Waren austauschen, denn es gab keine Brücke und der Fluss war lebensgefährlich. So kamen die Menschen auf eine wunderbare Idee:

„Wir bauen eine Brücke, wir bauen unsere Brücke.“

Und so geschah es damals und geschieht es heute noch, denn die Brücke muss alle 1 bis 2 Jahre erneuert werden.

Alle Bewohner der beiden Dörfer, von den Kleinsten bis zu den Ältesten, klopfen und drehen das lange und starke Ichu-Gras, das dort in dieser Höhe wächst, denn in drei Tagen muss die Brücke fertig sein. Sie drehen es und flechten die Stränge zu 70 m langen Zöpfen, jeder so schwer, dass 15 starke Männer ihn tragen müssen.  So lang ist auch die Brücke, die die steilen Felsufer miteinander verbindet. Die schweren Zöpfe werden dann über den Fluss gespannt und mit dünnen Zöpfen und Riemen aus Lamaleder werden sie und die Geländer verbunden. Das ist eine schwere und gefährliche Arbeit, denn 16 Meter weiter unten tost der wilde Fluss. Bei jedem Windstoß schwankt die Brücke gefährlich. Danach werden noch Matten aus Zweigen auf den Boden gelegt, damit man mit den Füßen nicht durchrutscht. Am dritten Tag ist die Brücke fertig und alle feiern ein schönes Fest.

Aber: es gibt noch ein großes Geheimnis!

Wie kam denn der erste Strang auf die andere Seite des Flusses, als der Inka-Herrscher Pachacutec die erste Brücke bauen ließ?

Um das zu erfahren, müsst ihr nach Peru reisen. Dort ist ein Riesenvogel, der Kondor, zu Hause. Nur er kennt das Geheimnis. Und wenn ihr dann am Abend ganz leise und aufmerksam dem Wind lauscht, könnt ihr auch die Erzählungen des Kondors hören.

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          Herzlichen Dank den Verantwortlichen der Raiffeisenbank Kirchardt, wo wir unser Modell aufstellen konnten!

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Wie unsere Brücke entstand: