Besuch 2007

Sich kennenlernen – einander begegnen – miteinander feiern

 Im Jahr 2007 feierten unsere peruanischen Geschwister aus der Pfarrei San Francisco de Asis in Bernal mit uns, der Kirchengemeinde St. Ägidius, 20 Jahre Partnerschaft. Dieses kleine Jubiläum durften wir mit einem Dankgottesdienst im November 2006 beginnen.

                                                        

Partnerschaft lebt nicht nur vom Gebet füreinander, vom Briefwechsel miteinander, sondern auch vom gegenseitigen Kennenlernen. So durften wir Schwester María und Jaime Benites vom 2. – 17. April in Kirchardt begrüßen. Beide sind aktive Mitglieder der Partnerschaftsgruppen in Peru und haben sich um die Lebendigkeit der Partnerschaft verdient gemacht. Schwester María gehört zu den Vinzentinerinnen von Sant Paúl, einer Ordensgemeinschaft in Mallorca gegründet. Seit 25 Jahren gibt es eine Niederlassung in Bernal/Bellavista, also einem Teilort der Seelsorgeeingheit San Francisco de Asis in Bernal. Jaime Benites, arbeitet als medizinisch technischer Assistent in der medizinischen Station der Schwestern. Er konnte mit unserer finanziellen Hilfe das eine oder andere medizinische Programm verwirklichen. Als Katechet arbeitet er aktiv in der Pfarrei mit. Jaime wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern im gleichen Weiler Bellavista,

Beide freuten sich, unsere Seelsorgeeinheit kennenzulernen.  Während ihres Aufenthaltes planten wir Begegnungen im Gemeindehaus, bei dem sich Schwester María und Jaime Benites auch persönlich vorstellen und von ihrer segensreichen Arbeit berichten konnten. Die Feier des Jugendkreuzweges zusammen mit den Kindern und Jugendlichen und natürlich die gemeinsame Feier der Osternacht mit einer Osterkerze für unsere Partnergemeinde waren Höhepunkte des Besuches. 

                                              

Auch ein Besuch in der Bücherei war angesagt und beide zeigten sich begeistert von der Medienvielfalt der Kirchardter Bücherei und bewunderten unter anderem die Ausstattung und Illustrationen der Bücher. Schwester María konnte sich nicht an den Bildern, Postern und Dekorationen sattsehen und nimmt, wie sie sagte, nun so manche Anregung mit nach Hause.  „Der Abschied fiel schwer – das Treffen war trotz der Sprachbarriere – eine wunderschöne und tiefe Erfahrung, denn auch mit Gesten, Mimik und einer Umarmung kann man sich gegenseitig reich beschenken und Sympathie bekunden“, so aus einem Bericht von Frau Senghaas.

               

Ein Erlebnis besonderer Art war der Besuch des Rosenhofes, einem großen Bauernhof in Sinsheim-Rohrbach. Pfarrgemeinderat Rudi Weiß war es zu verdanken, dass dieser Besuch zustande kam. Um 14 Uhr wurden wir dort von Chefin Frau Kress und ihrem Sohn erwartet.                                                                                                   

Der junge Landwirt führte uns fachmännisch durch den Bauernhof, der 100 ha bewirtschaftet, daneben eine große Anzahl von Milchkühen und eine Schweinezucht besitzt. Von den verschiedenen Ställen für Milchkühe, trächtige Kühe, den „Kinderstuben“ vom Neugeborenen bis zum jungen Kälbchen, von der gut organisierten Melkanlage und natürlich von den großen Landmaschinen waren alle tief beeindruckt, und wir „löcherten“ den jungen Landwirt mit vielerlei Fragen, deren Antwort er nie schuldig blieb. Nachdem er uns die verschiedenen Arten der Futterzubereitung für die Milchkühe erklärt und von der Schweinezucht erzählt hatte, widmete er sich wieder seiner Arbeit, während wir von Frau Kress durch den Laden und die Nebenräume geführt wurden, wo wir die einzelnen Maschinen zum Zerlegen, Räuchern, zur Wurstzubereitung bis zum Endprodukt im neuen und freundlichen Laden bestaunen konnten.

Zum Schluss lud uns Frau Kress noch zu einem ganz frischen Glas Milch ein, die uns alle  hervorragend schmeckte. Bepackt mit einer Wursttüte – einem Geschenk des Rosenhofes – verabschiedeten wir uns herzlich.

 Womit spielen die Kinder in Peru?

So haben die Kinder im Kindergarten Lug Schwester Maria und Jaime, gefragt…

Frau Gold hatte ihre Gruppe auf diesen Besuch gut vorbereitet. So zeigten uns gleich die Kinder, wo das Land Peru auf dem Globus zu finden ist. Und natürlich hörte man staunend der anderen Sprache zu, als wolle man von den Lippen die spanischen Wörter ablesen und verstehen.

Nicht weniger beeindruckt waren Schwester Maria und Jaime vom Kindergarten. Sie bestaunten die hellen Räume, die vielen Spielmaterialien und natürlich die zahlreichen Basteleien der Kinder. Sehr erstaunt war man über die kindgerechten sanitären Anlagen und dass die Kinder frühzeitig lernen, auf ihre Gesundheit und auf Hygiene zu achten, denn oft werden heute noch in Peru Schulen gebaut, die noch nicht einmal sanitäre Anlagen haben, weil es kein Wasser gibt. Welch eine Sauberkeit und Ordnung hier! Das ist den Gästen immer wieder aufgefallen. Dann gab es noch viele Fragen zu beantworten, so zum Beispiel ob Peru am Ende der Welt liege oder wo überhaupt das Ende der Welt sei.

Oder womit spielen denn jetzt die Kinder in Peru?…

….mit Murmeln, wie hier die Kinder, mit ausgedienten Fahrrad- und Autoreifen!

Vieles andere gibt es nur in Träumen!

Aber vielleicht malen die Kinder dort bald Bilder mit Fingerfarben, denn das Rezept haben unsere Gäste nach Peru mitgenommen und viele, viele Ideen mehr.